ABC

Hier kommen nach und nach Inhalte zum Thema Magie, Hexen, Zaubern, Begriffe, Techniken etc. dazu. – Ganz wie wir Zeit und Lust haben.

Die Inhalte die wir hier zusammentragen sind in der Regel eigens Recherchierte und gelernte Inhalte, welche wir nach unserem subjektivem Verständnis, Erkenntnis, und Erfahrungsstand wiedergeben und Zusammenfassen. Das Wissen hat keinen Anspruch auf universelle Wahrheit oder Vollständigkeit.

Magische Begriffe und Themen in Kurzform

ABC:

  • Anker /Arbeit
  • Bannung
  • Chaos
  • Dogma
  • Energie / Egregor / Erdung
  • Fantasie
  • Gnosis
  • H
  • I
  • J
  • Kreis
  • L
  • Magis
  • N
  • Opfer
  • Paradigma
  • Q
  • Ritual /Reinigung /Raum
  • Sigille
  • Tradition
  • U
  • Visualisierung
  • W
  • X
  • Y
  • Z

Anker:

Ein Anker, nennt man im magischen Kontext einen Punkt, den man von sich selbst, seiner eigenen Persönlichkeitsstruktur, quasi dem was man als Person ist, anfertigt, bevor man in ein Ritual geht. Es ist ein psychologisches Tool und man kann es sich vorstellen, wie eine energetisch-kognitive Sicherheitskopie des eigenen Selbst. Es sollte regelmäßig geübt werden. Es dient maßgeblich der pragmatischen Verwurzelung in der Realität und im laufenden Leben. Es ist ein Sicherheitsmechanismus, um Magie alltags- und gesellschaftstauglich für sich zu wirken und den Boden unter den Füßen zu behalten. Für manche Menschen sind korrekt und bewusst gesetzte Anker wichtiger als für andere.

Arbeit:

Ein magisches Wirken, strukturiert, ohne Anspruch auf Wiederholung, nennt man magische Arbeit. Viele haben eine eingekürzte oder freie Ritualstruktur. In der Chaosmagie beinhaltet eine magische Arbeit im Kern einen Willenssatz, in dem die Ziele der Arbeit, explizit benannt und laut ausgesprochen werden.

Magische Arbeiten können verschiedene Ziel haben. Sie können rein experimentell sein, sie können psychologischen Zweck der Selbstveränderung haben oder Umfeld und Welt zu beeinflussen suchen. Manche dienen der Zerstörung alter Konditionierungen oder auch einfach Spaß.

Bannung:

Eine Bannung ist ähnlich einer Reinigung eine magische vor- oder nachbereitende Handlung.

Eine Bannung kann in magischem Kontext verschiedenes bedeuten und unterschiedliche Funktionen erfüllen. Es kann sowohl der Raum oder der Kreis befreit werden von störenden Energien (vor/nach dem Ritual). Es kann dem Magier selbst dienen, um sich vor/nach einem Ritual zu reinigen.

Es kann dem Magier dienen, um sich zu seinem Ankerpunkt zurück zu führen und ihm den Weg zur Normalität außerhalb des Kreises zu ermöglichen.

Persönliche Bannungen können sein: Schutzkreis und Formen, die man sich vorstellt, (um mich ist eine Kugel, Dreieck etc. verwurzelt bis in den Erdkern,)

Raum und Kreisbannungen: Räucherungen, Gongschläge, Glockenklänge, Schreie, (akustisch durchdringende Signale)

Rituelle Bannungen: Kleines Pentragrammritual, IAO Bannung, Bannungsformeln

Weitere Bannungen: Lachbannung, Lichtbannung (man schaltet alle Lichter im Raum an und erzeugt einen maximalen Wechsel der Beleuchtung) Schüttelbannung (Man schüttelt sich wie ein Hund, oder so dass sich die Glieder lockern)

Notbannungen: (Zum schnellen und harten Zurückkehren in die Realität)

Eimer mit kaltem Wasser zum Übergießen, kalt Duschen, Toilettentengang (einfach mal Kacken gehen, ja ernsthaft) Konfrontation mit der Normalität, (einkaufen gehen, jemand jenseits des Kontextes Anrufen, um ganz normal und alltäglich agieren müssen).

Eine Bannung wird stets zum Ritual passend ausgewählt. Oder extra unpassend, um das Bannen zu begünstigen.

Außerdem ist es auch ein Streitpunkt unter Magiern, ob nach wirklich jedem Ritual eine Bannung durchgeführt werden muss, insbesondere, wenn man doch die Wesenheiten zuvor eingeladen hat. Ist es nicht diesen gegenüber unhöflich sie nun fortzuschicken? An diesem Knackpunkt scheiden sich die Geister der Magier. Ein strickter Ritualmagier wird, um die Kontrolle zu behalten, immer bannen. Eine intuitiv arbeitende Hexe wird die geladenen Kräfte und Wesenheiten, eher als Freunde sehen und diese nicht einfach rauswerfen. Als Chaosmagier pendelt man je nach Ritual und Wesenheit irgendwo dazwischen, was keine Meinungslosigkeit bedeutet, sondern zu lustigen Diskussionen führen kann. Im Zweifel entscheiden jene, welche am längsten am Ritualplatz sind.

Elemente:

Es gibt je nach Paradigma verschiedenste Elemente. Elemente sind grundsätzlich Energiequalitäten, welche in einer Arbeit eingebunden werden um dem Zauber Wirkmacht und energetischen Anschluss zu verleihen.

Im Wicca gibt die klassischen 4 Elemente + 1 Elemente Luft, Feuer, Wasser, Erde, + Äther

In der Chaosmagie werde dem Chaosstern gerne 8 Farben zugeordnet, welche unterschiedliche energetische Felder bedienen. (Schwarz = Tot/ Stillstand, Blau = Wohlstand, Grün Heilung/ Liebe, Gelb = Ego, Purpur/Silber = Sex und Lust, Orange = Kommunikation, Rot = Kampf, Oktarin = Magie

Im Discordianismus aber auch der Chaosagie gibt es eine Vielzahl von Elementen weiterer Elemente. Es kann dafür nahe zu alles zu Hilfe genommen werden. Kichern, Prickeln, Verlust (z. Bsp: der Moment wenn runtergefallenes Kleingeld unwiederbringlich in einem Spalt im Boden, einem Gitter oder ähnliches verschwindet, um man es weis, aber nicht rankommt) und vieles mehr. Verwirrung, Absurdität, Zwiespalt, Wahnsinn, Freude, Lachen, Sabbern etc.

Feuer (Element )

FEUER
“Through the darkness future past
The magician longs to see
A way out between two worlds
Fire – walk with me!”
Dieser Spruch aus der kultigen Mystery Serie “Das Geheimnis von Twin Peaks” hat mir immer einen wohligen Schauer über den Rücken gejagt. Was er wohl bedeutete…ein Magier oder Schamane sehnt sich nach dem Licht, will sich in der Anderswelt einen Weg bahnen und ruft das Feuer zu sich, auf dass es ihn auf seinen Pfaden begleite. Die Seele selbst wird sogar in der Serie einmal als Flamme dargestellt, die aus dem Scheitel eines Menschen austritt. Gar nicht mal so unwahrscheinlich…
Feuer ist die höchste Schwingung der Materie. Feuer ist das leidenschaftlichste, hungrigste und unberechenbarste Element, eines der essentiellsten zum Überleben des Menschen, der sich damit seine Nahrung zubereiten lernte und sich seine Energie zunutze machte.
Feuer bedeutete Zivilisation, bedeutete Zuhause, bedeutete Schutz und Geborgenheit. Wilde Tiere fürchteten das Feuer. Alte Erinnerungen werden geweckt. Mir fällt als erstes Feuer meines Lebens der Ofen in der “guten Stube” meiner Oma im Erzgebirge ein. Dort war es im Winter so kalt, dass am Fenster Eisblumen klebten und man sich dick unter Entendaunen packte. Im Ofen in der “Stub” knisterte und prasselte es. Dicke Kohlestücke mussten aus dem Keller herangeschafft werden, der immer etwas gruselig war, besetzt von seltsamen Wesen, die man nie kennenlernen wollte.
Feuer war auch das große Lagerfeuer am Ende vom Ferienlager, wo man sich von neu gewonnen Freunden und der ersten Jugendliebe und überhaupt dem Sommer mit wehmütigen Liedern verabschiedet hat. Stockbrote wurden am Feuer zubereitet. Feuer sind für mich auch die ersten Hippie- und Vollmondfeuer, klein und improvisiert, irgendwo im Nirgendwo aus dem Boden gestampft. Es ist bitterkalter Winter, der Wind pfeift über die Ebene, der Vollmond scheint kalt und taucht alles in unwirkliches Licht und es fängt an zu schneien. Nach endlos scheinender Odyssee und Verlaufen in der deutschen “Prärie” finde ich endlich glücklich das Feuer, Menschen sitzen darum, man erkennt sie kaum in dem rötlichen Schein.
Ich sitze an einen lieben Menschen gekuschelt unter einer bis zur Nase gezogenen Decke und taue langsam auf, während am Feuer leise geredet, getrommelt, gesungen wird. Ich schaue träumend in die Flammen, es verlieren sich Raum und Zeit. Ein wohliges Ur-Gefühl steigt in mir auf: das kenne ich.Das ist mir vertraut, hier bin ich zuhause.
Der Herr des Feuers, Wächter des Südens, ist Notus – er hütet die Flammen, die Wärme, das Licht und die Leidenschaft, er wacht über Wesen wie die Salamander, aber auch Dschinns, Feuergeister aus der Wüste.
Notus wird für mich immer wie ein ganz bestimmter Feuerspieler- nein, Feuermagieraussehen. Einer, der sich durch den Tanz mit der Flamme plötzlich in ein anderes Wesen verwandelt.
Jung, drahtig und extrem beweglich, mit goldenen, schelmisch leuchtenden Augen. Diese Augen – sie können dich auch verbrennen. Aber wer Feuer mag, der sucht die Gefahr. Das Feuerspiel hat mich auch gefangen, es ist unglaublich aufregend, mit der Flamme sich tanzend zu bewegen, dem Gefühl aus der Musik Ausdruck zu verleihen. Meine Tanzlehrerin, auch ihres Zeichens Feuerspielerin, sagte einstmals zu mir: Versuche nie, jemanden mit deinem Feuerspiel zu beeindrucken. Es ist gefährlich und wird nach hinten losgehen. Feuer rächt sich.
Ich habe ihre Worte immer beachtet, auch wenn die Versuchung groß war.
Es heißt, dass Feuer auch mit Liebe zu tun hat, mit Leidenschaft, mit Hingabe. Wir verbrennen in unserer Liebe und erstehen wieder auf, wie der Phönix aus der Asche. Feuer frisst künstliches, Feuer frisst auch totes Material, Trockenheit, es ist schnell darin, unberechenbar, gierig.
Feuer transformiert. Manchmal ist diese Transformation sehr schmerzhaft. Doch so lohnend. Auf verbranntem Material sprießt neues Leben. Es ist ein natürlicher Kreislauf. Unsere Vorfahren vor 40.000 Jahren wussten um die Magie des Feuers, die Wirkung auf das Unterbewusstsein. Sie verwendeten Feuer für heilige Visionen, Licht- und Schattenspiele in den tiefen Höhlen, in Grabkammern, wo die Bilder an den Wänden dann zum Leben erwachten. Und unser kollektives Unterbewusstsein erinnert sich daran…
So wachen Göttinnen wie die keltische Bridgit, die Hüterin der heiligen Flamme und Herrin der Schmiedekunst und aller schönen Künste über das Element, genauso wie auch die Vulkangöttin Pele auf Hawaii, die im Krater des Hale’ mau mau residiert und von dort aus manchmal rot glühende Lava über das Land schickt, die alles niederwalzt und vernichtet auf ihrem Weg. Die Hawaiianer lieben und verehren und fürchten sie gleichermaßen, ihre Leidenschaft, irrwitzigen Liebesgeschichten und Eifersucht sind legendär. Sie kann sich mit einem Fingerschnippen eine Zigarette anzünden. Was für eine coole Braut.
Du kannst das Feuer bitten, dass es schnell Botschaften für dich übermittelt, das Verbrennen eines Zaubers, das Abbrennen einer Kerze, das Verräuchern – diese Rituale tragen schnell dein Anliegen in einen anderen Daseinszustand und damit in eine andere Welt, wo der Zauber wirken kann.
“Staubfinger stand auf dem Hof und ließ Flammenblumen in der Luft erblühen. Sie öffneten sich auf ein Schnippen seiner Finger, spreizten Blätter aus Feuer, trieben Stängel aus feurigem Gold und blühten erneut. Das Feuer schien aus dem Nichts zu kommen, Staubfinger rief es nur mit den Händen oder der Stimme, er fachte es an mit nichts als seinem Atem – keine Fackeln, keine Flasche, mit der er sich den Mund füllte – nichts von dem, was er in der anderen Welt gebraucht hatte, konnte Farid entdecken. Er stand einfach nur da und setzte die Nacht in Brand. Immer neue Blüten wirbelten um ihn herum in wildem Tanz, spuckten ihm Funken vor die Füße wie goldene Saat,bis er in flüssigem Feuer stand.” (Cornelia Funke, Tintenblut)
Mit diesen Worten über den Feuertänzer Staubfinger aus der Tintenherz Reihe möchte ich mein kleines Feuer ABC schließen. Feuer- zieh mit mir.
Ahlija

Ritual:

Ein Ritual kann den normalen, profanen Alltag betreffen, wie das Zähneputzen, kann religiöser Natur sein, wie ein Gebet oder das Abendmahl oder kann sich auf ein magisches Ritual beziehen, wie ein Heilungsritual oder das Feiern des Jahreskreises. Ritualisiertes Wirken zeigt sich auch im Tierreich, z.b. in Kämpfen und Paarungsverhalten. Möglicherweise hebt sich der Mensch also gar nicht so sehr von den Tieren ab, wie er mitunter denkt?

Im Kontext des magischen Wirkens sollten Rituale abgegrenzt werden von magisch- spirituellen Arbeiten. Ein Ritual läuft nach bestimmten wiederkehrenden Regeln ab und ist oft auch eine feierliche Zeremonie mit symbolträchtigen Handlungen.

Rituale und Zeremonien sind von wiederkehrenden Strukturen und Regeln geprägt. Dadurch erhalten sie besondere Bedeutung, denn die Wiederholung verstärkt ihre Macht. Auch ist durch wiederholte Handlungen- wie wir es aus unserem Alltag kennen- eine gewisse Energieersparnis möglich, es vermittelt Halt und Orientierung.

Ein Ritual kann daher auch Bestandteil einer magischen (sonst eher experimentell geprägten) Arbeit sein. Im Gegensatz zu Ritualen werden magischen Arbeiten nicht per se wiederholt, sondern mitunter nur einmal ausgeübt oder erfahren im Laufe der Zeit Anpassungen und Weiterentwicklungen.

Während eine Zeremonie bestehende Ordnungen und Verhältnisse symbolisiert, zielt das Ritual eher auf eine Statusveränderung oder -bestätigung der Teilnehmer im Verhältnis zu ihrer Umwelt ab.

Bekannte Rituale oder rituell geprägte Handlungen sind in unserem magischen Wirken die Jahreskreisfeste, das Grundritual (der Wiccas), das IAO, Reinigungsrituale, Kakaozeremonien, Bannungen.

Raum

Raum ist das, was entsteht durch Grenzen, oben, unten, vorne hinten, links, rechts. Ohne Grenzen sind wir in der Unendlichkeit- auch gut, ABER: Nur ein begrenzter Raum, kann wahrnehmbar mit etwas gefüllt werden. In einen solchen Raum können wir jemanden oder etwas einladen und ebenso etwas oder jemanden ausschließen. Hier können Dinge geschehen. Vielleicht. Manchmal.

Das Konzept von Raum spielt auch in der Magie eine wichtige Rolle. Magie, die in einem realen Raum stattfindet, hat meist diesen als Grundlage; doch auch in der Natur umgibt uns Raum. Dieser kann durch energetische, zusätzlich vielleicht auch materielle Grenzen abgesteckt werden. Oft wird der Raum im Freien durch eine natürliche Lichtung, Markierkungen mit Stöcken, Steinen, Salz, Mehl oder ähnlichem gebildet oder einfach durch im Kreis stehende Teilnehmer, sowie eine entsprechende Visualisierung. Der Kreis ist dabei die Grenze des Raumes.

Bereite den Raum entsprechend deiner Arbeit oder deines Rituales vor. Bereite ihn vor, reinige ihn, gestalte und schmücke ihn, fülle ihn, erlebe und spüre ihn.

Ein magischer Raum kann zunächst ganz banal gefüllt werden mit Geräuschen und Gerüchen durch Musik und Räucherung, durch Anrufungen und schmückende oder effektiv nutzbare Artefakte aber er kann auch aufgeladen werden durch die Anwesenheit von Energien und Wesenheiten, wie Göttern, Dämonen oder Einhörnern.

Oft ist die Energetik durch eine Änderung im Raum auch bemerkbar. Mitunter ist dies zum Beispiel spürbar durch Kälte, Wärme oder andere „eingebildete“ haptische, visuelle, akustische, olfaktorische oder gustatorische Reize. Ein plötzlicher süßer Geschmack? Ein Geruch nach Frühling mitten im November? Das Gefühl die Luft würde leuchten oder Nebel aufsteigen?

Ist der Raum leicht oder schwer, ist die Stille erdrückend oder beruhigend? Vergeht die Zeit schnell oder langsam? Ist die Stimmung aufgeregt und energisch oder achtsam und liebevoll? Erfahrende Spürer nehmen diese Dinge auch in alten verlassenen Gebäuden und Plätzen wahr und können daraus Rückschlüsse auf die Vergangenheit oder eventuelle Geisteranwesenheiten schließen.

Gemeinsame Abgleiche in einer Gruppe können überraschend ähnliche Ergebnisse zeigen. Oder einfach menschlicher Herdentrieb sein…Für den einen war die Party der Höhepunkt des Jahres und der andere fand sie nur ganz ok bis superätzend.

Reinigung

Sie wird in der Regel genutzt um Räume und Menschen, manchmal auch Gegenstände zu neutralisieren und für eine heilige, spirituelle oder magische Handlung vorzubereiten. Die Reinigung soll diese Objekte von negativen, mitunter alltäglichen Spuren befreien. Im magischen Kontext geht es dabei vor allem um energetische Hinterlassenschaften, allerdings ist eine tatsächlich auf der materiellen Ebene stattfindende Reinigung – Aufräumen, Staubsaugen/ Kehren, Waschen- nicht zu unterschätzen und kann mit einer energetischen Reinigung verbunden werden.

Eine Reinigung ist die sanftere Variante von einer Bannung. Während eine Reinigung nur die negativen Energien und Wesenheiten vertreiben soll, ist Zweck der Bannung alles zu neutralisieren. In der Regel wird in der sogenannten weißmagischen Richtung deswegen nur gereinigt. Meiner Meinung nach sind die Grenzen jedoch fließend und insbesondere wenn es Personen betrifft, wird der Begriff Bannung oft missverständlich verwendet, außer es handelt sich um eine tatsächliche Besessenheit. (Ich persönlich würde ein IAO daher nicht, wie üblich als Bannung bezeichnen, sondern eher als Reinigung.)

Die beiden Begriffe werden wegen der unscharfen Abgrenzung häufig auch synonym verwendet. In manchen Werken steht das Reinigen vor der magischen Arbeit und die Bannung am Ende.

Um zu reinigen wird neben dem alltbekannten (Hexen)besen auch gern auf Symbolhandlungen mit Feuer, Räucherungen oder Wasser zurückgegriffen. Es ist aber ebenso möglich mit Klang(Trommel/ Gesang/ Zaubersprüchen) oder Kristallen oder durch reine Visualisation/ Imagination zu reinigen.

Die Reinigung bereitet den Raum und die Teilnehmer innerlich, wie äußerlich auf kommende Handlungen vor und findet zu Beginn, wie auch oft am Ende eines Rituals oder einer magischen Arbeit statt.

Gnosis:

Gnosis ist eine spezielle Art Trance- oder Fokuszustand, in dem magisches Wirken praktiziert wird. Sinn hinter einer Gnosis ist, aus den bewussten Verhaltensmustern, wie auch Denk- und Seins-konzepten herauszukommen, näher an das Unterbewusste heran, um dann mit dem magischen Werk in diesem Zustand Einfluss auf das eigene Unterbewusste (Blockaden), eigene Handlungsmuster (Selbstverbesserung), oder Realitäts- und Kausalitätswahrscheinlichkeiten zu nehmen. Weiterhin können energetische Felder erzeugt, beeinflusst oder verändert werden.

Gnosiszustände können durch Rauschzustände, Extase, Reizüberflutung, Reizentzug (Stille, Blindheit, Starren), und fortwährende nahtlose Wiederholung eines Reizes (z. Bsp. Mantrieren, Metronom, Pendel, Stroboskop) erreicht werden.

Einfache aber effektive Rauschzustände lassen sich durch Atmung generieren, in dem man im Körper den Gashaushalt im Blut entsprechend zu einer Sauerstoffüberversorgung oder Unterversorgung verschiebt. (Kurzes Einatmen – langes Ausatmen führt zu CO2 Mangel im Blut. Langes Einatmen – kurzes Ausatmen führt zu CO2 Übersättigung. Man achte bitte auf die individuellen körperlichen Grenzen!)

Extase – Der Moment der Spannungsentladung des Orgasmus kann ebenso wirkmächtig als Zustand verwendet werden, wie es häufig in der Sexualmagie praktiziert wird.

Mantrieren und wiederkehrende gleichbleibende Reize führen tendenziell zu geistiger Gnosis (Fokusgnosis). Der Zustand setzt auf Bewusstseinsunterforderung und erzeugt damit eine Bewustseinserweiterung. Eine Überreizung (Musik, Lärm und Stroboskoplicht, etc. in Kombination mit ggf. körperlicher Überreizung (Atmung) kann zu einer temporären Bewusstseinsauflösung/Dissoziation führen und bildet demnach eine weitere Form eines Gnosiszustandes, Dissoziationsgnosis.

Visualisierung:

Visualisierung ist eines der größten Potentiale des menschlichen Geistes. Es ist die Formung und Verdeutlichung eines Bildes, eines Gegenstandes, eines Dings oder Etwas vor dem Inneren Auge. Manche der erfolgreichsten Manager visualisieren morgens vor dem Spiegel sich selbst mit dem gewünschten Erfolg, und gehen erst los, wenn sie das Bild von sich, die Vision ihrerselbst mit dem Erfolg, so deutlich vor dem inneren Auge gezeichnet haben, dass es beinah der Realität gleicht, oder die Grenze zwischen der bewusst erstellten Fiktion und der tatsächlichen Lebensrealität so dünn ist, dass sich die Fiktion nahezu real anfühlt. Mit diesem Gefühl gehen sie in Ihren Alltag und erreichen, (wahrscheinlich durch Resonanz) ihren Erfolg.

Visualisierung ist das geschulte bildliche, emotionale, und ganzheitliche Vorstellen von Dingen oder Zuständen. Das Verdichten dieser Vorstellung und Konsistenzverleihen durch energetischen Fokus und Konzentration, bis hin zur gefühlten Hinführung der Vorstellung an die Grenze zwischen Fiktion und Realität. Es ist ein Kernpunkt der Wirkmacht von Zaubern. Außerhalb des magischen Kreises und Wirkens ist es ein großer beobachtbarer Bestandteil unseres gesamtgesellschaftlichen Lebens, sieht man an Sätzen, wie „Ich sah es förmlich vor mir“, „Ich hab das kommen sehen“. Es zeigt sich alltäglich ebenso im Umgang von Kindern mit kindlichen Fantasiespielen in ihrer beachtlichen Konsistenz oder im hohe Unterhaltungswert von Impro Theater, oder Clowns die sich einen imaginären Gegenstand weitergeben und sicherlich in zahlreichen anderen Beispielen.

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